Gérard Miedinger (1912­–1995)

Nach seiner Ausbildung in Zürich und Paris macht sich Gérard Miedinger 1938 selbständig. 1945 gründet er das Atelier Miedinger, wo er über lange Jahre hinweg mit jungen Grafikern zusammenarbeitet und diesen wertvolle Impulse verleiht. In seine «Schule» gingen unter anderen renommierte Gestalter wie Ruedi Külling und Peter Vetter. In den ersten zehn Schaffensjahren entstehen zahlreiche, vom Eidgenössischen Departement des Innern prämierte Plakate. Sein berühmt gewordenes K-Sujet aus der Plakat-Serie für die Ausstellung des Zürcher Kunstgewerbemuseums von 1953 befindet sich in der Sammlung des Museum of Modern Art in New York. Miedinger gehört zu den Wegbereitern der neuen Schweizer Grafik, ohne sich aber auf einen bestimmten Stil festzulegen. Sein Schaffen zeichnet sich mit gestalterisch und technisch abwechslungsreichen und lustvollen Arbeiten aus. Miedinger hat sich auch als dreidimensionaler Gestalter einen Namen gemacht. So hat er ab 1950 während über 40 Jahren die Schaufenster der Kreditanstalt an der Zürcher Bahnhofstrasse in einem variierendem Gestaltungskonzept entworfen und realisiert. An den Weltausstellungen in Brüssel 1958 und Montreal 1967 war er als Gestalter für die Schweizer Pavillons mitverantwortlich.

Gérard Miedinger wird 1975 Mitglied der Alliance Graphique Internationale (AGI). Als Präsident des Verbands Schweizer Grafiker (VSG) (1968–1972) hat er sich auch intensiv für den Berufsstand eingesetzt. In seinen späteren Jahren wendet sich Miedinger mehr und mehr dem Schaffen als freier Künstler zu.