
Burkhard Mangold (1873–1950)
In Basel geboren, nach der vierjährigen Ausbildung an der Allgemeinen Gewerbeschule Basel und einer Lehre als Dekorationsmaler zieht es Burkhard Mangold 1894 mit Hans Frei, der später ein bekannter Graveur und Medailleur wird, nach Paris, wo ihn die dekorativen Malereien von Pierre Victor Galland und Pierre Puvis de Chavannes beeindrucken und zur vertieften Beschäftigung mit dem Ornamentalen inspirieren. Nach dem Studium von 1894 bis 1900 an der Malschule von Friedrich Fehr in München und einer Italienreise bezieht er sein nach dem Vorbild Gustav Klimts selbstentworfenes Atelier in Basel.
Anlässlich der 400-Jahr-Feier von Basels Eintritt in die Eidgenossenschaft illustriert er den Festführer, entwirft das Bühnenbild und die Kostüme. Er ist Allrounder: Kunstmaler, Grafiker, Schriftgestalter, Entwerfer von Glasmalereien, Illustrator, Kostümbildner, Sänger und Laienschauspieler. Und er betreibt sein Metier im grossen Massstab: 1896 erhält er von König Carol I. von Rumänien den Auftrag für die Fassadenbemalung des Schlosses Peles, in den Karpaten zusammen mit führenden Wiener Künstlern wie Gustav Klimt. In Basel gestaltet er Innenräume von SBB-Bahnhofsbuffet, Hauptpost, Rathaus, Fabriken, Banken, Hotels, Restaurants und Schulhäusern mit Wandgemälden sowie Fassaden in Sgraffito-Technik. In Zürich zeugt 1926 das Wandgemälde im Hauptgebäude der Eidgenössischen Technischen Hochschule von seiner Gestaltungskraft. Er übt gegen Ende seines Lebens messerscharfe Selbstkritik, und kämpft mit nagendem Selbstzweifel: «Es ist eben doch deprimierend, zu sehen, dass alles Gute mehr oder weniger nachtwandlerisch entsteht, fast ohne eigentliches verarbeiten» – alles, was gelingt nimmt er als Geschenk.
Neben Plakaten wie dem des Eidgenössischen Sängerfests in Zürich, das 1905 prämiert wird, entwirft er Einladungen und Werbemittel für die Industrie und den Tourismus: Besonders bekannt ist die Plakatserie «D A V O S». Er ist Pionier der Werbegrafik und der Plakatkunst, in der er es zur grossen Meisterschaft bringt und international höchste Anerkennung findet.
Œuvre in Bearbeitung