
Bruno Monguzzi (*1941)
In Chiasso, in der südlichsten Spitze der Schweiz geboren, lernt Bruno Monguzzi an der École des arts décoratifs in Genf Grafik, studiert in London Typografie, Fotografie und Gestaltpsychologie und erhält 1961 eine Anstellung im Studio Boggeri in Mailand. 1965 gestaltet er neun Pavillons für die Expo 67 in Montreal. Zurück in Mailand, setzt er seine Arbeit im Studio Boggeri fort. Er heiratet Anna, die Tochter Antonio Boggeris, zieht mit ihr in das kleine Dorf Meride im Mendrisiotto und beginnt eine lange währende Lehrtätigkeit, zuerst in Lugano, später weltweit. Neben Ausstellungsprojekten in Mailand ist er Kurator der Retrospektive «Studio Boggeri 1933–1981» an der XVI. Triennale. 1983 gewinnt er mit Jean Widmer den Wettbewerb für das Erscheinungsbild des Musée d’Orsay Paris. Von 1986 bis 1991 wirkt er als Art Director für das Magazin «Abitare», 17 Jahre für das Museo Cantonale d’Arte Lugano, acht Jahre für das Ufficio Cultura der Stadt Chiasso und fünf Jahre für das Teatro San Materno in Ascona.
1971 erhält Monguzzi die Auszeichnung Premio Bodoni, 1990 die Goldmedaille des New Yorker Art Directors Club, 2000 den Yusaku Kamekura Award und die Goldmedaille der Toyama Biennale. In den 1980er und 1990er Jahren wurden seine Plakate und Bücher vom Eidgenössischen Departement des Innern 16-mal ausgezeichnet. 2003 wird er zum Royal Designer for Industry of the Royal Society of Arts, London ernannt.
Wort ist Schrift, ist Typografie, ist Bild, und Bild ist Wort – konstruktivistisch in der Machart, poetisch in der Wirkung. Das sind Monguzzis Entwürfe, entstanden auf verschlüsselten Wegen des inhaltlichen, kommunikativen und handwerklichen Schaffens. Dies illustriert auch «The Fly and the Spiderweb», der Dokumentarfilm von Heinz Bütler aus dem Jahr 2016.
Œuvre in Bearbeitung